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Espace Media: Bauernfängerei
Was die Espace Media (bzw. die Tamedia) im März angekündigt hat, wird jetzt Tatsache: Ab dem 2. September finden «Bund»-Abonnenten jeden Sonntag die «SonntagsZeitung» im Briefkasten. Bis zum Jahresende gratis, ab 2013 wird ein Betrag von 20 Franken verrechnet. So weit so gut. 20 Franken für ein ganzes Jahr «SonntagsZeitung» sind ein faires Angebot. Die meisten dürften es dankend annehmen.
Das Problem an der Geschichte: Die Espace Media fragt die «Bund»-Leserinnen und -Leser nicht, ob sie die «SonntagsZeitung» tatsächlich haben möchten. Sie stellt uns vor vollendete Tatsachen. Das heisst, wenn ich das Zusatzangebot nicht nutzen will, muss ich mich dagegen wehren, ich muss mich (wie der «Bund» im Kleingedruckten seines Informationsbriefs mitteilt) beim Abo-Service «erkundigen», wie ich auf das «Lesevergnügen» verzichten kann.
Das ist rechtlich unzulässig. Was die Espace Media dem Leser aufdrängt, ist eine Vertragsänderung im Sinne einer Erweiterung. Diese Anpassung braucht, wie jede andere Vertragsänderung auch, gegenseitige Übereinstimmung. Schweigen gilt von Gesetzes wegen nur unter bestimmten Umständen (z.B. bei Schenkungen) als Übereinstimmung. Sicherlich nicht im vorliegenden Fall.
Kurz: Was die Espace Media macht, ist Bauernfängerei – mit Methoden, die wir sonst eher von zwielichtigen Irgendetwas-Anbietern gewohnt sind, nicht von Traditionsunternehmen wie der Espace Media und dem «Bund». Das Resultat ist klar: Viele werden die Faust im Sack machen und die 20 Franken bezahlen, viele werden schlicht vergessen, sich beim «Bund» zu «erkundigen». So erreicht die Espace Media, was sie will: höhere Abo-Einnahmen für den «Bund», mehr Abonnenten für die «SonntagsZeitung» und vor allem eine stärkere Position auf dem Werbe- und Inseratemarkt.