Der Absturz von MH17 gibt – natürlich – Anlass für wilde Verschwörungstheorien. Nicht nur auf diffusen Websites, auch in den Mainstream-Medien in Ost und West wird behauptet und gehetzt, ohne Rücksicht auf Fakten.
Und wie immer in solchen Situationen gefällt sich der eine oder andere Journalist darin, mitzuteilen, wie dumm und gefährlich Verschwörungstheorien sind (z.B. hier). Das jüngste Beispiel stammt aus der Feder von Sektenexperte Hugo Stamm. Was er mit seinem Text «Nährboden für Verschwörungstheorien» genau sagen will, bleibt ein Rätsel. Ebenso schleierhaft ist, wie der «Tages-Anzeiger» einen so plumpen, unlogischen Text veröffentlichen kann.
Israel – der blinde Fleck
des Frank A. Meyer
Frank A. Meyer ist für mich so etwas wie das Gewissen des gutbürgerlichen Schweizer Mainstreamjournalismus. Keiner prangert Ungerechtigkeit und Verlogenheit so schonungslos an wie er, man spürt, wie sehr ihm eine offene, soziale Schweiz am Herzen liegt. Meyers Texte sind in ihrer grossen Mehrheit überzeugend, klug und weitsichtig.
Geht es allerdings um den Nahost-Konflikt, sind Meyers Tugenden wie weggeblasen. Die Einseitigkeit seiner Pro-Israel-Texte ist erschreckend (z.B. 1, 2). Auch jetzt hat er wieder in die Tasten gegriffen. Herausgekommen ist «Die Wunde», ein Stück, das jeden Faktencheck, jede Objektivität, jeden Perspektivenwechsel, jedes Mitgefühl vermissen lässt.
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