Die Folterpraxis der CIA sorgt für Empörung, natürlich auch bei uns. Alle relevanten Medien (ausser der NZZ) verurteilen die «erweiterten Befragungsmethoden» des US-Geheimdiensts scharf. Sie stellen fest: Folter liegt nicht drin und führt nie zu brauchbaren Ergebnissen.
Dabei kommt sogar zur Sprache, dass ein gewisser Khalid Sheik Mohammed wiederholt sogenanntem Waterboarding ausgesetzt wurde. Es kommt zur Sprache, dass Khalid Sheik Mohammed dabei insgesamt 31 geplante oder durchgeführte Terroranschläge zugegeben hat. Kein Wunder: Wer mehr als 180 Mal zu ersticken droht, dem fallen jede Menge Geschichten ein, um sein Leben zu retten.
Dabei lassen es die Medien bewenden. Mit gutem Grund. Denn eine der 31 Geschichten Khalid Sheik Mohammeds ist die des 11. Septembers. Sein 9/11-«Geständnis» ist die Grundlage der offiziellen Darstellung, die Grundlage des 9/11-Reports (1, 2).
Medien, die ihren Job ernst nehmen, würden spätestens jetzt beginnen, 9/11 zu hinterfragen. Spätestens. Aber eben, Folter führt nie zu brauchbaren Resultaten – nie, ausser im Fall der Aussagen von Khalid Sheik Mohammed zum 11. September.
«Miteinander reden» geht anders
Jetzt, da Barack Obama und Wladimir Putin eifrig am Revival des Kalten Kriegs in Europa arbeiten, will der US-Präsident diesen in der Karibik offenbar beenden. Nicolas Richter, USA-Korrespondent der «Süddeutschen Zeitung», bezeichnet das in seinem «Tages-Anzeiger»-Kommentar als «historisch und richtig». Finde ich auch. Dann hat es sich aber mit der Zustimmung.
Mehr lesen »